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Relief „Erdstrukturen – Lebensbaum – Wasser“ wieder da

Wieder da: Vertreter/-innen von WOWI, Stadt und ausführenden Firmen sowie Künstler Manfred Wenck (3. v. l.) vor dem wieder angebrachten Keramik-Relief „Erdstrukturen – Lebensbaum – Wasser“ © WOWI

Den Giebel des WOWI-Wohnhauses an der Karl-Marx-Straße/Ecke Collegienstraße schmückt seit einigen Tagen das restaurierte Kunstwerk „Erdstrukturen – Lebensbaum – Wasser“. Durch die Zusammenarbeit der Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder) GmbH und des Eigenbetriebs Kulturbetriebe Frankfurt (Oder) war es möglich, gemeinsam mit dem Künstler Manfred Wenck, KOGA Hochbau GmbH sowie Stuckateur Ulrich-Christian Müller, Fachbetrieb der Handwerklichen Denkmalpflege, das Keramik-Relief als öffentliches Kunstobjekt wieder zur Schau zu stellen.

Bei der offiziellen Übergabe am Montag, 9. Dezember 2019, berichtete WOWI-Geschäftsführer Jan Eckardt von der Geschichte des Kunstwerkes. Es wurde 1978 im Auftrag des Frankfurter Stadtrates geschaffen und hing bis 2012 am Giebel des Gebäudes Karl-Marx-Straße/Ecke Badergasse. Aufgrund der Sanierung des Gebäudes wurde es abgenommen und lagerte im Depot des Kultureigenbetriebs. Die Gespräche zur Wiederanbringung begannen frühzeitig, im vergangenen Jahr entschied man sich für den neuen Standort an der Ecke Collegienstraße. „Aufgrund der neuen Wärmedämmung war aber klar, dass das Relief nicht mehr direkt an der Hauswand angebracht werden kann“, sagte Jan Eckardt. Umso erfreulicher sei es, dass die Rekonstruktion des Reliefs so gut umgesetzt werden konnte. „Dies ist ein sehr gutes Beispiel für den Umgang mit Kunstwerken“, lobte Stadtverordnete und Landtagsabgeordnete Sahra Damus und versprach: „Die Stadt Frankfurt (Oder) hat ein Konzept zum Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum und wird sich in den kommenden Jahren dafür einsetzen, eingelagerte Objekte wiederaufzustellen aber auch jene, die schon etwas in die Jahre gekommen sind, wieder herzurichten.“

Sabine Wenzke, Leiterin des Eigenbetriebs Kulturbetriebe Frankfurt (Oder), betonte, dass es nicht selbstverständlich sei, dass so viel Engagement in die Kunst gesteckt werde. „Nach der Wende machten uns die veränderten Eigentumsverhältnisse Probleme. Mit der WOWI gibt es seit April eine offizielle Vereinbarung über den Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum, die enge Zusammenarbeit existiert aber schon viel länger.“ Die große Mühe, die in die Wiederanbringung des Kunstwerkes investiert wurde, mache deutlich, dass Kunst zum öffentlichen Leben dazu gehöre. „Die WOWI leistet damit einen Beitrag, um das, was einmal war, wiederherzustellen.“ Besonderen Dank sprach sie auch allen beteiligten Firmen aus.

Für Künstler Manfred Wenck war das Relief vor 40 Jahren die erste Arbeit aus Keramik. „Ich hatte zuvor noch nie damit gearbeitet“, gab er zu. Später kam er von diesem Werkstoff aber nicht mehr los und schuf weitere öffentliche Kunstobjekte wie den Brunnen am Kleistpark. Dass sein „Lebensbaum“ heute wieder da ist, lebensfroher und farbenprächtiger als zuvor, mache ihn glücklich. „Es war wie ein kleiner Schock, als das Werk abgenommen wurde. Dann folgte die Ungewissheit, die Einlagerung im Depot. Leider gingen dabei auch Teile zu Bruch.“ Heute ist das nicht mehr zu sehen, der Lebensbaum ist fest verwurzelt in der Erde und wird von einer Wasserader gespeist. Die plastischen Feinstrukturen auf allen Platten tragen zur Lebendigkeit bei. „Das Licht ist hier schöner“, freute sich der Künstler bei der Einweihung und ist überzeugt, dass sein Werk nun noch besser sichtbar ist.

Auf den Grundstücken der WOWI stehen mehr als 40 Kunstwerke. Darunter befinden sich die erst im Januar aufgestellten Tierfiguren Schneeleopard und Fuchs in der „Grünen Lunge“ in Neuberesinchen. Auch das Keramikmosaik „Kinder der Welt – Welt der Kinder“ am Pablo-Neruda-Block oder die Penthesilea-Plastiken vor dem Kleistmuseum gehören dazu.

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